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Schuld und Sühne

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Dostojewski, Fjodor M.
Verfasserangabe: Fjodor M. Dostojewski
Jahr: 2007
Verlag: Frankfurt a. M. [u.a.], Insel Verl.
Mediengruppe: Schöne Literatur

Exemplare

ZweigstelleSignaturMediengruppeBarcodeStandort 2
Zweigstelle: Ramstein-Miesen., ÖB Signatur: Za DOS Mediengruppe: Schöne Literatur Barcode: 00133137 Standort 2:

Inhalt

Schuld und Sühne
OT Prestuplenie i nakazanie OA 1866 DE 1882 (unter dem Titel Raskolnikow)Form Roman Epoche Realismus
Schuld und Sühne ist der erste von Fjodor Dostojewskis großen Romanen und vielleicht sein bekanntestes Werk. Die spannende Kriminalhandlung, die harmonische Komposition und die psychologisch brisanten Charaktere machen den Text zu einem Höhepunkt realistischer Erzählkunst.
Entstehung: Dostojewski arbeitete an Schuld und Sühne seit Sommer 1865. Den frühen Entwürfen zufolge war eigentlich der Trinker Marmeladow, eine spätere Nebenfigur, als Held vorgesehen, bevor die Geschichte eines Studenten, der zum Mörder wird, in den Mittelpunkt des Interesses rückte und dem Roman eine völlig neue Richtung gab.
Inhalt: Der junge Habenichts Rodion Raskolnikow tötet eine alte Pfandleiherin und ist gezwungen, auch ihre Schwester zu erschlagen, um das Verbrechen zu vertuschen. Zur Tat treibt ihn einerseits die blanke Not, andererseits seine Weltanschauung: Er rechnet sich vor, die Alte sei für niemanden von Nutzen, »nicht besser als eine Laus«, und ihr Geld wäre anderswo sinnvoller angelegt. Außerdem möchte sich Raskolnikow selbst beweisen, dass er wie die großen Männer der Weltgeschichte im Stande ist, um eines großen Zieles willen Menschenleben zu opfern. Da es seiner Überzeugung nach keinen Gott gibt, ist alles erlaubt, was sich logisch begründen lässt. Nach dem Mord allerdings setzen ihm der scharfsinnige Untersuchungsrichter Porfiri Petrowitsch und vor allem sein eigenes Gewissen zu. Raskolnikow wird von Fieberträumen verfolgt und siecht dahin, bis ihn Sonja, eine junge Frau, die ihre heruntergekommene Familie als Prostituierte ernährt, durch ihre Liebe und ihren Glauben auf den rechten Weg zurückführt. Sie liest ihm aus der Bibel von der Auferstehung des Lazarus vor und bewegt ihn, seine eigene, spirituelle Auferstehung in Angriff zu nehmen: Raskolnikow gesteht die Tat und büßt seine Schuld in Sibirien. Darin, dass sein Held dem Druck seines Gewissens nicht standhält, liegt Dostojewskis eigenwilliger Gottesbeweis und darin liegt auch seine Kritik an den atheistischen Gesellschaftstheorien, die zu seiner Zeit in Mode waren.
Struktur: Die Ereignisse sind so angeordnet, dass der Mord bereits im ersten der sechs Teile geschildert wird, während der Prozess der Läuterung die nächsten fünf Teile einnimmt; die biblische Lazarus-Episode dient dabei als Leitbild. Der Held ist von Charakteren umgeben, die helle und dunkle Fassetten seines eigenen Charakters symbolisieren: Sonja und dem treuen Freund Rasumichin stehen der perfide Kleinbürger Luschin und der moralisch verkommene Swidrigailow gegenüber. Auch die einzelnen Figuren sind nach dem Kontrastprinzip und gerade deshalb so spannungsvoll konzipiert: Raskolnikow ist ein widerwilliger Mörder, Sonja eine ehrbare Prostituierte und Porfiri Petrowitsch will den Studenten zwar überführen, zeigt ihm gegenüber aber auch väterliches Verantwortungsbewusstsein.
Wirkung: Ein russischer Kritiker, der in Raskolnikows nihilistischen Thesen seine eigenen wiedererkannte, soll bei der Lektüre in Tränen ausgebrochen sein. Schuld und Sühne fand in ganz Europa großen Widerhall. Im Zuge eines immer größer werdenden Interesses an Psychologie rühmte man an dem Roman besonders die glaubwürdige Darstellung pathologischer Zustände. Direkt unter seinem Einfluss stehen z. B. Mit dem Augen des Westens (1911) von Joseph R Conrad sowie Leviathan (1929) von Julien R Green. Der Text ist in ungezählte Sprachen übersetzt, dramatisiert, als Oper inszeniert und vielfach verfilmt worden. Er könnte das international populärste Werk der russischen Literatur überhaupt sein. N. S. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Kurzbeschreibung
"Der ganze psychologische Prozeß eines Verbrechens" Fjodor Dostojewski Der dreiundzwanzigjährige Student Rodion Raskolnikow glaubt, das Recht zu besitzen, "lebensunwertes Leben" zu vernichten. So betrachtet er den Mord an einer alten Wucherin, die "nicht besser ist als eine Laus", als notwendige Befreiungstat für sich und andere, auch wenn sich sein Unterbewußtsein dagegen aufbäumt. Doch nach der Tat findet Raskolnikow erst recht keine Ruhe. "Vor dem Mörder erheben sich ungelöste Fragen; unvermutete, unerwartete Gefühle bedrängen sein Herz", schreibt Dostojewski 1865 an den Publizisten Katkow. "Die göttliche Wahrheit und das irdische Gesetz tun das ihre, und es endet damit, daß er gezwungen ist, sich selber anzuzeigen. Er muß es tun, damit er, selbst wenn er in der Zwangsarbeit zugrunde gehen sollte, doch wieder den Weg zu den Menschen findet ... Der Verbrecher beschließt, das Leiden auf sich zu nehmen, um seine Tat zu sühnen." "Schuld und Sühne", der erste und vielleicht vollkommenste der fünf großen philosophischen Roman-Tragödien Fjodor Dostojewskis, ist zugleich ein Kriminalroman von atemberaubender Spannung. -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Taschenbuch .

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Dostojewski, Fjodor M.
Verfasserangabe: Fjodor M. Dostojewski
Jahr: 2007
Verlag: Frankfurt a. M. [u.a.], Insel Verl.
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Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Krimi
ISBN: 978-3-458-35213-6
2. ISBN: 3-458-35213-9
Beschreibung: 1. Aufl., 801 S.
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Fußnote:
Mediengruppe: Schöne Literatur