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Kempten

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Medienkennzeichen: Prospekt
Jahr: 2016
Reihe: 63

Exemplare

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Zweigstelle: Simmern, ÖB Signatur: KEMP Mediengruppe: Barcode: 00069758 Standort 2:

Inhalt

Kempten (Allgäu) ist eine kreisfreie Stadt mit über 67.000 Einwohnern im Allgäu im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Sie ist das Ober-, Schul-, Verwaltungs- und Handelszentrum der umliegenden Wirtschafts-, Urlaubs- und Planungsregion Allgäu mit rund 470.000 Einwohnern. Kempten ist nach Augsburg die zweitgrößte Stadt des Regierungsbezirks und gilt als eine der ältesten Städte Deutschlands, da sie bereits in der Antike in einem schriftlichen Dokument genannt wurde.
 
Das Stadtbild ist durch das jahrhundertelange Nebeneinander von Reichsstadt und Fürstabtei Kempten geprägt. Die noch heute erkennbare gegensätzliche Grund- und Aufrissstruktur beider Stadtkerne macht Kempten zur Doppelstadt. Seit 1977 befindet sich hier die Hochschule Kempten, in der fast 6000 Studierende eingeschrieben sind. Sie ist damit eine der größten Fachhochschulen in Bayern.
 
Die Mittelstadt liegt im Grenzgebiet zu den österreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg und ist Mitglied der Euregio via salina sowie der Euregio Bodensee. Aufgrund ihrer zentralen Lage und ihrer Größe wird sie gelegentlich als Hauptstadt des Allgäus bezeichnet.
Kempten liegt 646 m bis 915 m ü. NN am Alpennordrand an den Ufern der Iller, etwa 35 km nördlich von Oberstdorf. Die bayerische Landeshauptstadt München ist etwa 110 km von Kempten entfernt, die Regierungsbezirkshauptstadt Augsburg etwa 90 km.[4] Vororte und nahe gelegene Ortschaften von Kempten sind Durach, Waltenhofen, Buchenberg, Wiggensbach, Lauben, Haldenwang, Wildpoldsried und Betzigau.
 
Von den deutschen Städten mit über 50.000 Einwohnern ist Kempten mit 672 m ü. NN (Altstadt) nach Villingen-Schwenningen (704 m) die am zweithöchsten gelegene.
 
Der Hausberg der Stadt, der Mariaberg, ist mit 915 m die höchste Erhebung im Stadtgebiet. Weitere landschaftliche Akzente setzen schmale Höhenrücken und Kuppen wie die des Haubenschlosses (759 m), des Reichelsberges, der Halde (700 m) in nordsüdlicher Richtung sowie die Erhebungen der Burghalde (690 m) und des Lenzfrieder Höhenrückens (762 m) in ostwestlichem Verlauf. Im Süden beherrscht die Alpenkette das Panorama.
Das Stadtgebiet besteht aus den Gemarkungen Kempten (Allgäu), Sankt Lorenz und Sankt Mang.
 
Zur Stadt gehören die Ortsteile Adelharz, Ajen, Aschen, Atzenried, Bachen, Bachtelmühle, Bachtelsteig, Bahnholz, Batzen, Bezachmühle, Binzenried, Birken, Bockarten, Borstadels, Breiten, Bremberg, Bucharts, Bühl, Bühls, Burkarts, Dolders, Dorns, Dottenried, Dreifaltigkeit, Eggen, Eich, Ellatsberg, Ellharten, Elmatried, Eppenried, Feigen, Felben, Greinats, Grub, Hafenthal, Halden, Härtnagel, Härtnagel am Mariaberg, Hasenbühl, Haslach, Haßberg, Haubensteig, Heiligkreuz, Hinterbach, Hinteregg, Hinterholz, Hinterrottach, Hirschdorf, Hochstraß, Höflings, Hohenrad, Hub, Jägers, Johannisried, Kargen, Kaurus, Kempten (Allgäu), Kindo, Klingen, Kniebos (siehe Burg Kniebos), Kollerbach, Kornangers, Lämmlings, Lauben o.d.Bruck, Lauben u.d.Bruck, Leinschwenden, Lenzfried, Letten, Leubas, Leupolz, Leupratsried, Lochbruck, Lotterberg, Lugemanns, Mariaberg, Mayrhof, Mollenmühle, Moos, Moosers, Motzen, Mühlbach, Neuhausen, Oberbühl, Obergrünenberg, Oberheggers, Oberried, Oberschmieden, Oberwang, Oberwies, Oberwittleiters, Ohnholz, Öschberg, Prestlings, Rappenscheuchen, Rauhen, Reichselsberg, Reinharts, Reisachmühle, Reiters, Ried, Riederau, Ringlers, Rockhöflings, Rößlings, Rothkreuz, Rottach, Rottachmühle, Sankt Mang, Schatten, Schlatt, Schnattern, Schwabelsberg (siehe St. Anna), Schwarzen, Seeangers, Segger, Seibäumen (siehe auch Franzosenbauer), Sommers, Stadtallmey, Stadtweiher, Staudach, Staudach b.Mariaberg, Steig, Steinberg, Sterklings, Steufzgen, Stiftallmey, Stiftbleiche, Stöcken, Stockers, Stoffels, Stölzlings, Stürmers, Tannach, Tannen, Thingers (I u. II), Unterbühl, Untergrünenberg, Unterheggers, Kempten, Unterschmieden, Unterwang, Unterwies, Unterwittleiters, Ursulasried, Voglsang, Vorderhalden, Vorderwaldmanns, Wegflecken, Weidach, Weidachsmühle, Weihers, Wettmannsberg, Wies, Zollhaus, Zur Rottach
 
Insgesamt gibt es 155 Ortsteile. Viele der oben genannten Orte sind mit Kempten zusammengewachsen, andere weisen eine eher ländliche Struktur auf.
 
 
 
Das Hauptfließgewässer ist die Iller; Erosionsrinnen, Bäche und die Nebenflüsse sind die Rottach, Kollerbach, Bachtelbach, Durach und Leubas, Ursulasrieder Bach sowie weitere kleinere, oft unbenannte Bachläufe. Sie führen das Wasser von Höhenrücken und Hängen in zum Teil tobel­ähnliche Einschnitte in nordöstlicher bzw. in nordwestlicher Fließrichtung der Iller. Die Gesamtlänge der Fließgewässer in Kempten beträgt über 176 km, die Iller selbst macht davon lediglich 13 km aus. Die größeren stehenden Gewässer in Kempten sind Bachtelweiher, Herrenwieser Weiher, Schwabelsberger Weiher und Stadtweiher; kleinere sind der Steufzger Weiher und der Weiher im Engelhaldepark. Sie alle sind künstlich aufgestaut, in der Regel bereits vor mehreren hundert Jahren
Naturräumlich betrachtet gehört Kempten zum Voralpinen Moor- und Hügelland – genauer zur Naturraumeinheit Iller-Vorberge, die in der älteren Literatur auch als Iller-Jungmoränenland bezeichnet wurde.
Im Untergrund verläuft strukturgeologisch betrachtet die Grenze zwischen den gefalteten Gesteinen, die zum Nordrand der Allgäuer Alpen gezählt werden, und den ungefalteten Sedimenten des Molassebeckens.Die nördlichste tektonische Einheit der Alpen in diesem Raum, die Faltenmolasse, nimmt den Untergrund des Südteils des Stadtgebietes ein, während im Norden der Stadt Sedimente der ungefalteten Vorlandmolasse abgelagert wurden, die jedoch im Stadtbereich eine Aufbiegung der Schichten zu den Alpen hin aufweisen (Aufgerichtete Vorlandmolasse).
 
Im Tertiär, vor etwa 35 Millionen Jahren, begannen sich im Süden die Alpen erneut stark zu heben, während sich gleichzeitig nördlich des Gebirges eine Sedimentsenke bildete.[9] Dieses Becken war Teil eines Festlandes mit Flüssen und Süßwasserseen. Die aus den Alpen kommenden Flüsse, wie die Iller, transportierten Schotter, Kiese, Sande und Tone in dieses Becken (Süßwassermolasse) und lagerten das Material in Form von großen Alluvialschuttfächern wieder ab. Zeitweilig wurde das Becken auch vom Meer überflutet und es kam zur Ablagerung von marinen Sedimenten, wie glaukonithaltigen Sandsteinen (Meeresmolasse).
 
Während des Quartärs, einer Zeit mit starken Klimaveränderungen in Mitteleuropa, wurde das Gebiet um Kempten von den Allgäuer Alpen aus mehrfach während der Kaltzeiten vom sogenannten Illergletscher überfahren. Während der Würm-Kaltzeit, vor etwa 20.000 Jahren, lag der Eisrand des Illergletschers etwa 2,5 km südöstlich von Grönenbach. Das Gebiet von Kempten war zu dieser Zeit völlig von Eis bedeckt. Zahlreiche große Findlinge, wie der Dengelstein bei Kempten, zeugen heute von der ehemaligen Eisbedeckung. Besonders östlich von Kempten sind auf den Hochflächen in Form von Drumlins weitere Relikte der eiszeitlichen Bedeckung erhalten. Die Längsachsen der Drumlins sind dabei in Richtung der Eisfließrichtung ausgerichtet. In den Warmzeiten schmolzen die Gletscher weit in die Alpen zurück und hinterließen Gletschermühlen.
 
In der Folgezeit schnitten sich die vorwiegend mäandrierenden Flüsse tief in die tertiären Terrassensedimente ein. Aus der Umgebung von Kempten sind Erdbeben historisch belegt, die in Zusammenhang mit den tektonischen Bewegungen der Alpen stehen. Eines der ältesten in Deutschland belegten Erdbeben fand am 24. Februar 1478 mit einer Stärke von etwa 5,5 auf der Richterskala statt.

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Schlagwörter: Kempten; Reiseführer; Stadtplan
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