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Celle

Niedersachsen
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Medienkennzeichen: Prospekt
Jahr: 2016
Reihe: 16

Exemplare

ZweigstelleSignaturMediengruppeBarcodeStandort 2
Zweigstelle: Simmern, ÖB Signatur: CELL Mediengruppe: Barcode: 00069781 Standort 2:

Inhalt

Celle ist eine große selbstständige Stadt und Kreisstadt des Landkreises Celle in Niedersachsen, Deutschland, mit rund 70.000 Einwohner.
Celle gilt als südliches Tor zur Lüneburger Heide und ist eine Stadt mit einer pittoresken Altstadt mit über 400 Fachwerkhäusern und einem Schloss im Stil der Renaissance und des Barocks.
+Bad Bevensen -
Bad Bevensen ist eine Kleinstadt und ein Kurort nördlich der Hansestadt Uelzen in Niedersachsen. Bad Bevensen liegt im Landkreis Uelzen und ist Verwaltungssitz der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf.
Celle liegt im Urstromtal der Aller, eines Nebenflusses der Weser. Zur niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover im Südwesten sind es rund 40 km, Braunschweig liegt 65 km südöstlich und nach Hamburg im Norden sind es 120 km. Mit rund 68.500 Einwohnern ist Celle nach Lüneburg (ca. 72.000) die zweitgrößte Stadt zwischen Hannover und Hamburg.
 
Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 176,05 km². Innerhalb des Stadtgebiets münden im Osten der Fluss Lachte und im Westen der Fluss Fuhse in die Aller.
Der Jahresniederschlag beträgt 692 mm. Er liegt im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 39 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im August, und zwar 1,5-mal mehr als im Februar. Sie sind fast gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Moderne[Bearbeiten]Im Jahre 1842 wurde die Cambridge-Dragoner-Kaserne für das gleichnamige nach Adolphus Frederick, 1. Duke of Cambridge benannte hannoversche Regiment errichtet. Nach Erweiterung 1913 und Wiederaufbau nach partiellem Brandschaden 1936 wurde die Kaserne 1945 in Goodwood Baracks umbenannt und war von 1976 bis 1996 Sitz der Panzerbrigade 33 der Bundeswehr; die abermalige Umbenennung in Cambridge-Dragoner-Kaserne erfolgte 1980. Seit 1996 ist das Gelände insbesondere Sitz eines der größten Jugendzentren Niedersachsens (CD-Kaserne).
 
Von 1869 bis 1872 erfolgte der Bau einer Infanteriekaserne für das Infanterieregiment Nr. 77. 1938 wurde die Kaserne in Heidekaserne umbenannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne durch britische Truppen genutzt, welche 1993 das Gelände verließen. Heute befindet sich im restaurierten Backsteingebäude das Neue Rathaus mit der Celler Stadtverwaltung, auf den umliegenden Freiflächen wurden Wohngebäude errichtet und der Stadtpark angelegt.
 
1892 wurde - mit zahlreichen Bürgerspenden - das heutige Bomann-Museum mit wichtigen volkskundlichen und stadtgeschichtlichen Sammlungen gegründet. 1913 wurde der 74 m hohe Glockenturm der Stadtkirche errichtet, dessen Glockenwerk 2008 umfassend erneuert wurde. Ende der 1920er-Jahre entstand eine Seidenspinnerei, die mit der von Peine 1932 zur Seidenwerk Spinnhütte AG fusionierten. Die Aktionäre dieser privaten Aktiengesellschaft wurde nach 1936 durch Umwandlung ausstehender Kredite der Bank der deutschen Luftfahrt, die zum Einflussbereich des Reichsluftfahrtministeriums gehörte, sowie einer Bilanzmanipulation enteignet, und das Vermögen der AG in die „Mitteldeutsche Spinnhütte GmbH“ überführt. Hintergrund dieser Aktion war der, dass die Zahlen und Daten der GmbH nicht veröffentlicht werden mussten und damit auch die Produktionszahlen geheim gehalten werden konnten. Hauptprodukt der Spinnhütte war Fallschirmseide, die für die Ausrüstung der seit 1936 aufgestellten Fallschirmjägertruppe benötigt wurde, daneben wurden in geringem Umfange noch zivile Produkte hergestellt. Im Rahmen des Ausbaus der Mitteldeutschen Spinnhütte GmbH wurden Zweigwerke in Peine, Plauen, Wanfried, Apolda, Osterode und Pirna errichtet. Dazu kamen noch Betriebe in Telgte sowie während des Krieges in Serbien. In unmittelbarer Nähe der Spinnhütte Celle wurde in den 1930er Jahren die Reichsforschungsanstalt für Seidenbau errichtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Bundesforschungsanstalt für Kleintierzucht umbenannt wurde. In der 1940 fertiggestellten Hauptverwaltung der Mitteldeutschen Spinnhütte GmbH befindet sich heute das Landessozialgericht Niedersachsen.
Gegen Ende des Krieges fanden in einem Nebengebäude der Spinnhütte im Rahmen des „Uranvereins“ Versuche zur Urananreicherung mit Hilfe der Ultrazentrifuge statt. Diese Arbeiten standen unter der Leitung des Hamburger Physikochemikers Paul Harteck.
Im September 1929 eröffnete Rudolph Karstadt ein Karstadt-Warenhaus in der Celler Innenstadt, welches in seiner Fassadengestaltung baugleich war mit dem Karstadt-Warenhaus am Berliner Hermannplatz. Die Celler Filiale wurde Mitte der 1960er Jahre abgerissen und durch einen umstrittenen Neubau ersetzt, der mit seinen Alu-Verstrebungen das Celler Fachwerk andeuten soll.
 
Mit drei Siedlungen und einem Schulbau nach Plänen von Otto Haesler wurde Celle in der Weimarer Republik zu einem Zentrum des Neuen Bauens.
Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 sah man nur deswegen von einer kompletten Zerstörung der Synagoge ab, weil Gefahr für eine angrenzende Lederfabrik sowie weitere Teile der historischen Altstadt bestanden hätte.
 
Am 8. April 1945 kam es zum einzigen alliierten Luftangriff auf Celle während des Zweiten Weltkriegs, bei dem die Bahnhofsanlagen das Ziel waren. Mehrere wartende Züge, in denen sich auch etwa 4000 KZ-Häftlinge befanden, wurden schwer getroffen, hunderte Menschen kamen dabei ums Leben. Einem Teil der KZ-Insassen aus den Zügen gelang die Flucht ins nahe Neustädter Holz, jedoch erschossen SS-Wachmannschaften und Celler Bürger in den darauf folgenden zwei Tagen einen Großteil der Flüchtlinge. Die Opferzahl wird mit mindestens 170 Personen angenommen. Von den Tätern zynisch „Celler Hasenjagd“ genannt, stellt das Massaker das dunkelste Kapitel der Celler Stadtgeschichte dar.
 
Eine größere Zerstörung der Stadt wurde dadurch verhindert, dass die Stadt am 12. April 1945 ohne Widerstand den alliierten Truppen übergeben wurde.
Celle bewarb sich nach dem Zweiten Weltkrieg neben Bonn und Frankfurt am Main sowie einigen anderen Städten als Sitz für den Parlamentarischen Rat. Allerdings fiel die Wahl am Ende auf Bonn und nicht auf Celle.
 
Zur Vorbereitung zum Start des Farbfernsehens nach dem PAL-System in Westdeutschland im August 1967 baute Telefunken im Celler Ortsteil Vorwerk ab 1964 ein neues Werk für die Herstellung von Farbfernsehempfängern, das im Mai 1966 seinen Betrieb aufnahm.
In den 1970er Jahren waren bei dem damals größten Arbeitgeber der Stadt bis zu 2800 Menschen beschäftigt. Das Telefunken-Fernsehgerätewerk gehörte ab 1984 zum französischen Konzern Thomson-Brandt und wurde 1997 geschlossen. Auf dem ehemaligen Werksgelände an der Telefunkenstraße befindet sich heute ein Einkaufszentrum mit Baumarkt.
Am 1. Januar 1973 verlor die Stadt den Status einer kreisfreien Stadt und wurde damit die größte Gemeinde im Landkreis Celle. Ebenso bildete sie damals die größte Stadt des neu geschaffenen Regierungsbezirks Lüneburg. Die Ortschaften Ummern, Pollhöfen und Hahnenhorn wurden an den Landkreis Gifhorn angegliedert. Seitdem betreut das Kirchspiel Hohne sechs Dörfer (Hohne, Helmerkamp, Spechtshorn, Ummern, Pollhöfen und Hahnenhorn) in zwei Landkreisen. In die Stadt Celle wurde zugleich eine Reihe von Dörfern der näheren Umgebung eingemeindet.
 
Am 25. Juli 1978 wurde vom niedersächsischen Verfassungsschutz ein fingierter Sprengstoffanschlag an der Außenmauer der Justizvollzugsanstalt verübt. Dieses Ereignis wurde als Celler Loch bekannt.
„Goldmedaille 2001“ beim ersten Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf2001 wurde die Stadt Celle beim ersten Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf als Sieger mit der Goldmedaille geehrt.

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Schlagwörter: Celle; Reiseführer; Stadtplan
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