wird in neuem Tab geöffnet

Langeoog und Borkum

Suche nach diesem Verfasser
Medienkennzeichen: Prospekt
Jahr: 2016
Reihe: 91

Exemplare

ZweigstelleSignaturMediengruppeBarcodeStandort 2
Zweigstelle: Simmern, ÖB Signatur: LANG Mediengruppe: Barcode: 00069899 Standort 2:

Inhalt

Der 1909 erbaute Wasserturm Langeoog ist das Wahrzeichen der Insel und kann während der Sommersaison bestiegen werden. Zu seinem 100-jährigen Bestehen 2009 wurde er aufwändig renoviert. Von oben hat man eine Aussicht über das Dorf und die Dünen, die das Dorf vom Strand trennen. Etwa vier Meter westlich des Turms befindet sich ein viereckiger Granitpfeiler, dessen obere waagerechte, mit einem Kreuz versehene Fläche einen trigonometrischen Punkt im europäischen Hauptdreiecksnetz darstellt. Dieser liegt auf einer Höhe von 17,75 m ü. NHN.[55]
 
Das Langeooger Kurzentrum mit dem 1983/84 entstandenen Kurgarten befindet sich im Nordwesten des Inseldorfes. Zu den Kureinrichtungen gehört unter anderem ein Meerwasserwellenbrandungsbad mit einer Wassertemperatur von 28 °C und ein Erlebnisbad mit einer Wassertemperatur von 30 °C. Dazu gehört eine 42 Meter lange Wasserrutsche. Für Veranstaltungen wird das 1973 eröffnete „Haus der Insel“ genutzt. Hier finden im Sommer regelmäßig Musik- und Kulturveranstaltungen sowie Ausstellungen statt. Im „Haus der Insel“ befindet sich seit 1981 das Langeooger Schifffahrtsmuseum mit einer großen Sammlung an Schiffsmodellen sowie einem seit 1998 neu hinzugekommenen Nordseeaquarium.[56] Vor dem „Haus der Insel“ kann man das alte Museumsrettungsboot Langeoog besichtigen, das sich von der In-Dienst-Stellung 1945 bis Juli 1980 im Einsatz befand und seit diesem Jahr dort ausgestellt ist.
 
Im Caspar-Döring-Pad befindet sich das Heimatmuseum der Insel. Das Seemannshus ist ein altes Insulanerhaus mit Wohnstube, Veranda und vier Gästezimmern aus dem Jahr 1844, in dessen Räumlichkeiten der örtliche Heimatverein Ausstellungsstücke aus der Langeooger Geschichte sowie Gegenstände aus dem Leben der Insulaner ausstellt. Als Nebenstandort des Standesamtes Langeoog ist es möglich, sich in der ehemaligen Wohnstube des Seemannshus trauen zu lassen.
 
Im seit 1992 stillgelegten Wasserwerk-West[57] befindet sich seit dem Juni 2000 das Infohaus „Altes Wasserwerk“. Es erläutert den Besuchern die Schwierigkeiten bei der Trinkwasserversorgung der Insel. Die Langeooger Trinkwassergewinnung erfolgt über eine große unter der Insel liegende Süßwasserlinse. Die Ausstellung informiert über die Süßwasserlinse, ihre Lage und ihren Schutz sowie über die notwendigen Schritte von der Förderung bis zur Bereitstellung als Trinkwasser. Das Infohaus befindet sich am Ende der Mittelstraße und kann täglich unentgeltlich besichtigt werden.[58]
 
Auf der Nordseite des Inselbahnhofs befindet sich das Denkmal einer historischen Diesellokomotive. Die nur rund 4,4 Meter lange Kö 2 wurde 1937 für die damalige Inselbahn gebaut und fuhr über Jahrzehnte auf der Insel. 1982 erfolgte die Außerdienststellung. Seit 1987 steht die kleine zweiachsige Diesellokomotive als Denkmal am Bahnhof.[59]
 
Die nach dem ehemaligen Kurator des Inselhospizs des Klosters Loccum Friedrich Wilhelm Barkhausen benannte Barkhausenstraße und die Hauptstraße sind die beiden Hauptgeschäftsstraßen im Ortszentrum von Langeoog. Die meisten Einkaufsgelegenheiten, Restaurants, Kneipen, Cafés und Fahrradverleihe liegen an diesen beiden Straßen. Obwohl Langeoog bereits als autofreie Insel verkehrsberuhigt ist, wurden diese beiden Straßen im Dorfzentrum zu einer Fußgängerzone erklärt, die jedoch von Pferdefuhrwerken, Elektrofahrzeugen von Gewerbetreibenden und Radfahrern im Schritttempo befahren werden darf. Sehenswürdigkeiten in der Barkhausenstraße sind die Bronze-Skulptur eines Fischers vor dem Café Leiß sowie die im April 2007 eingeweihte Bronze-Skulptur des Langeooger Fährkapitäns Johann Wilhelm Leiß vor dem „Bernsteinstübchen“.[60]
 
Der Langeooger Dünenfriedhof liegt nordöstlich des Inseldorfs inmitten von Dünen. Der Friedhof ist vor allem wegen des Grabs der 1972 bestatteten Sängerin Lale Andersen bekannt. Weiter befinden sich hier auch zwei Gedenkstätten. Die eine Gedenkstätte auf dem so genannten „Russenfriedhof“ erinnert an 113 auf Langeoog gestorbene sowjetischen Kriegsgefangene, die ab August 1941 zum Bau eines neuen Luftwaffenstützpunkts auf die Insel verbracht wurden und an der unmenschlichen Behandlung starben. Das Massengrab am Rande des Dünenfriedhofs wird heute durch sechs Stelen mit den Namen der 113 Toten markiert.[61] Die zweite Gedenkstätte erinnert an die rund 450 Baltendeutschen, die im Februar 1945 aus einem Altenheim in Schwetz/Westpreußen evakuiert wurden und nach einer dramatischen Flucht auf Langeoog eine neue Heimat fanden. Viele von ihnen sind in einer eigenen Abteilung auf dem Dünenfriedhof begraben.[62]
 
Weitere das Bild der Insel prägende Bauwerke sind etwa die Strandhalle oder die Meierei.
 
Am Strandabschnitt vor dem Pirolatal finden sich zudem im Sand verborgen die Reste eines Schiffswracks, das vermutlich von einem Plattenbodenschiff aus der Zeit der Kontinentalsperre stammt. Gelegentlich wurden die Überreste des Schiffs, in denen man vor vielen Jahren Kanonenkugeln fand, im Laufe der Zeit durch die Gezeiteneinwirkung teilweise freigelegt, wobei 2009 zu erkennen war, dass der Rumpf des Schiffes mittlerweile auseinandergebrochen ist.[63][64]
 
Im Haus der Insel ist seit 2007 die Ausstellung Mini-Langeoog – die Insel aus LEGO Steinen zu sehen. Andreas Boecker aus Herford baute mit seiner Familie nach und nach bekannte Szenen aus Langeoog mit Lego Steinen nach. Darauf aufbauend fand vom 1. bis 3. August 2014 die erste Veranstaltung „1000 Steine Insel“ im Haus der Insel statt. Hierzu holten Andreas und Kai Böker in Zusammenarbeit mit der Inselverwaltung Langeoog viele bekannte Legobauer mit ihren Ausstellungsstücken ins Haus der Insel.
 
Borkum ist die westlichste und mit knapp 31 Quadratkilometern die größte der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln. Teile der Insel und das angrenzende Watt gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Insel bildet auch die Fläche der Stadt Borkum, die als staatlich anerkanntes Nordseeheilbad über zahlreiche Kureinrichtungen verfügt.[2]
 
Wie alle anderen ostfriesischen Inseln führte Borkum bis zum Aufkommen des Badewesens im 19. Jahrhundert ein politisches und zumeist auch wirtschaftliches Schattendasein in der Grafschaft Ostfriesland, die ab 1744 zu Preußen gehörte. Eine Ausnahme bildete der Walfang auf Borkum, der der Insel im 18. Jahrhundert zu einigem Wohlstand verhalf, aber 1782 eingestellt werden musste. Die darauf folgende wirtschaftliche Depression dauerte mehrere Jahrzehnte. Erst der ab zirka 1830 einsetzende Badetourismus, der ab ungefähr 1870 größere Ausmaße annahm, hat diese Situation ins Gegenteil verkehrt. Die Insel ist seitdem nahezu vollständig vom Tourismus abhängig, der den Einwohnern ein beständiges Auskommen ermöglicht. Im Jahr 2011 kamen 249.742 Urlauber, es wurden 2.266.456 Übernachtungen gezählt.
 
Von 1902 bis 1996 war Borkum mit kurzen Unterbrechungen nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg Standort von Marineeinheiten, die zeitweise eine größere wirtschaftliche Bedeutung für die Insel hatten.
 
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Borkum Hochburg des Bäder-Antisemitismus.

Details

Suche nach diesem Verfasser
Medienkennzeichen: Prospekt
Jahr: 2016
opens in new tab
Suche nach dieser Systematik
Suche nach diesem Interessenskreis
Beschreibung: +Beilagen
Reihe: 91
Schlagwörter: Nordseeinsel Borkum; Nordseeinsel Langeoog; Nordseeinseln; Reiseführer; Stadtplan
Suche nach dieser Beteiligten Person
Fußnote: