wird in neuem Tab geöffnet

Westerwald Region ( Altenkirchen )

Altenkirchen
Suche nach diesem Verfasser
Medienkennzeichen: Prospekt
Jahr: 2016
Reihe: 140

Exemplare

ZweigstelleSignaturMediengruppeBarcodeStandort 2
Zweigstelle: Simmern, ÖB Signatur: WEST Mediengruppe: Barcode: 00087052 Standort 2:

Inhalt

Altenkirchen (Westerwald) ist Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Zudem ist es Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald).
 
Die Stadt ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.
Altenkirchen liegt im Nordwesten des Mittelgebirges Westerwald im Naturraum Altenkirchener Hochfläche. Es befindet sich an der Einmündung des Erbachs in die direkt südlich der Kernstadt vorbeifließende Wied. Jenseits der Wied erhebt sich der Johannisberg (289,3 m), auf dessen westlichen Hochlagen der Altenkirchener Bismarckturm steht. Wenige Kilometer entfernt liegen im Südwesten der Naturpark Rhein-Westerwald und im Nordwesten der Naturpark Bergisches Land.
Erstmals erwähnt wird Altenkirchen 1131 in einer Urkunde von Papst Innozenz II., der dem Bonner Stift St. Cassius und Florentius die beiden Höfe zu Birnbach und Altenkirchen bestätigte.
 
Schon in der Mitte des 12. Jahrhunderts wird Altenkirchen in den Besitz der Grafen von Sayn gelangt sein, die die Vögte des Stiftes St. Cassius waren. Am 16. Dezember 1314 verlieh König Ludwig der Bayer Altenkirchen Stadtrechte.[3] Kaiser Karl IV. bestätigte am 4. Februar 1357 die Altenkirchener Stadtrechte, nur wenige Tage bevor dem wiedischen Almersbach auf dem gegenüberliegenden Ufer der Wied ebenfalls die Stadtrechte verliehen wurden.
 
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts traten in Altenkirchen 1574 und 1584 die Landtage der saynischen Landstände zusammen.[4] 1561 kam es zur Einführung der Wittenberger Reformation durch die Grafen von Sayn. Graf Heinrich IV. ließ 1586 das Altenkirchener Schloss errichten, das 1862 abgerissen wurde. Mit ihm starben 1606 die Grafen von Sayn im Mannesstamm aus. Als am 12. September 1605 Wilhelm III. Graf von Sayn-Wittgenstein-Sayn die Regierung der Grafschaft übernahm, verfügte er den Übergang zum reformierten Bekenntnis. Sayn-Wittgenstein-Sayn starb 1636 im Mannesstamm aus. Die Erbtöchter Sayn-Wittgenstein-Sayns teilten 1670 die Grafschaft. Ernestine, verehelicht mit dem Burggrafen zu Kirchberg erbte Sayn-Hachenburg, Johannette, verheiratet mit Herzog Johann Georg von Sachsen-Weimar-Eisenach, erhielt Sayn-Altenkirchen. So fiel die Stadt 1670 an das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Daniel Eberlin, später Schwiegervater von Georg Philipp Telemann, war zwischen 1665 und 1668 Hofmusiker am Altenkirchener Schloss.
 
1728 brannte die Stadt fast gänzlich nieder. 1741 erbten die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach die Grafschaft Sayn-Altenkirchen, 1791 traten diese die Grafschaft an Preußen ab, das Sayn-Altenkirchen infolge des Reichsdeputationshauptbeschlusses vom 25. Februar 1803 an das Herzogtum Nassau abgeben musste. Mit dem Wiener Kongress 1815 fiel Sayn-Altenkirchen mit weiten Teilen von Sayn-Hachenburg und anderen Gebieten wieder an Preußen und ging als Kreis Altenkirchen im preußischen Regierungsbezirk Koblenz auf. Kirchspiel und Stadt Altenkirchen wurden der Bürgermeisterei Altenkirchen zugeordnet.
 
Während der Revolutionskriege kam es am 4. Juni 1796 zwischen den französischen Truppen unter General Kléber und den kaiserlichen Habsburgern unter Befehl Herzog Ferdinand von Württemberg zur Schlacht bei Altenkirchen. Bei weiteren Kämpfen wurde im Herbst 1796 der französische General Marceau so schwer verwundet, dass er in Altenkirchen verstarb.[5]
 
Ein Großfeuer zerstörte am 23. April 1893 insgesamt 59 Wohnhäuser, 33 Nebengebäude und die evangelische Kirche, die zwischen 1822 und 1827 nach den Plänen des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel anstelle der romanischen Kirche errichtet worden war.
 
 
Bebauung der 1920er Jahre in der Parkstraße, im Hintergrund links das neue Finanzamt1939 wurden die Orte Leuzbach und Bergenhausen nach Altenkirchen eingemeindet. Am 7. März 1945 kam es zu mehreren Luftangriffen, die die Stadt nahezu vollständig zerstörten, über 200 Menschen wurden getötet. 193 Häuser der Stadt waren total zerstört, 120 weitere Gebäude beschädigt. Beide Kirchen, die Schulen, der Bahnhof und das alte Gebäude des Amtsgerichts lagen in Trümmern. Die Wilhelmstraße war unpassierbar, so dass die einrückenden amerikanischen Panzer den Weg nach Wissen über den Damm der Bahn nach Hachenburg erreichten. Erst 1965 war der Wiederaufbau weitgehend abgeschlossen.

Details

Suche nach diesem Verfasser
Medienkennzeichen: Prospekt
Jahr: 2016
opens in new tab
Suche nach dieser Systematik
Suche nach diesem Interessenskreis
Beschreibung: Beilagen
Reihe: 140
Schlagwörter: Altenkirchen; Reiseführer; Stadtplan; Westerwald Region
Suche nach dieser Beteiligten Person
Fußnote: