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Zweigstelle: Ingelheim, ÖB	Signatur: BOL	Mediengruppe: Schöne Literatur	Barcode: 00395919	Standort 2:

Morten ist ein etwas verträumter, aber feinsinniger Junge. Er verbringt sein Leben im dörflichen Kosmos, geborgen in der Familie. Eine schicksalhafte Reihe von Ereignissen vertreibt ihn jäh aus seiner Kindheit ...

Der Vater des zehnjährigen Ich-Erzählers Morten ist Zugführer. Zuverlässig steuert er seine schwere Lok durchs Bergische Land. Er kann dem Jungen zudem jede Frage beantworten, fördert ihn, wo er kann, und geht gewissenhaft seiner Aufgabe nach, für seine Familie zu sorgen. Alles wäre gut - denn laut "Omme" steht fest, dass wer "am Leben bleiben will, das machen soll, was er am besten kann." Genau das wird der Familien zum Verhängnis, Vater "Jojo" überfährt mit seiner Lok einen Selbstmörder und kommt mit der vermeintlichen Schuld und den grauenhaften Bildern nicht zurecht. Er stirbt ebenfalls, wie genau wird nicht deutlich. Morten weigert sich, die "Abwesenheit" des Vaters zu akzeptieren, vielleicht ist er ja nur woanders? Mit dem Verlust kommt keiner zurecht: Mortens Mutter reißt im Garten sämtliche Pflanzen aus und beginnt zu trinken, seine Schwester sucht unentwegt Streit. Monika Boldt erzählt in Ihrem Debütroman ebenso humorvoll wie traurig. Sie nähert sich den Personen, v.a. der des Jungen, sehr feinfühlig und in der angemessenen Tonlage. Klare Kaufempfehlung!