Am 22. Oktober 1940 verschleppen die Nazis über 6 500 Menschen
jüdischer Religionszugehörigkeit aus Baden, der Pfalz und dem Saarland
in das Lager Gurs in Südfrankreich am Rand der Pyrenäen. Unter ihnen
sind 563 Kinder und Jugendliche.
Verschiedene religiöse, humanitäre und politische Organisationen
arbeiten ab 1941 zusammen, um die Gefährdeten aus dem Lager
heraus und in Familien in Frankreich, in die USA oder in die Schweiz in
Sicherheit zu bringen. Sie bilden eine Ökumene des Widerstandes, eine
Einheitsfront gegen die Vernichtungspläne der Nazis.
Die Rettungsaktionen für jüdische Kinder und Jugendliche aus Städten
und Gemeinden Badens, der Pfalz und des Saarlandes - bisher kaum
bekannt - sind erfolgreich: 416 Kinder bzw. Jugendliche, über 73 Prozent
der Bedrohten, werden gerettet.
Zum 80. Jahrestag der Deportation kommen vor allem die Kinder zu
Wort. Portraits, Bilder und Dokumente zeigen die Geschichte und die
Geschichten der Geretteten. Sie erzählen von den meist unbekannten
RetterInnen, von ihrer Zusammenarbeit über politische und religiöse
Grenzen hinweg, von Hilfe, Solidarität und Widerstand und von ihren
lebensrettenden Aktionen - ein Narrativ, das Perspektiven für die Zukunft
aufweist.
Im Mittelpunkt der Dokumentation von Brigitte und Gerhard Brändle stehen die Biografien der 563 Kinder und Jugendlichen, ergänzt durch die ihrer RetterInnen.
Verfasserangabe:
Brigitte Brändle ; Gerhard Brändle / IRG Baden (Hrsg.)
Jahr:
2020
Verlag:
Karlsruhe
Aufsätze:
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Beschreibung:
204 S.: Abb.
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