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Zweigstelle: Andernach, ÖB	Signatur: U Kerst	Mediengruppe:	Barcode: 10042403	Standort 2:
Zweigstelle: Hauenstein, ÖB	Signatur: KER	Mediengruppe: Schöne Literatur	Barcode: 74786213	Standort 2:
Zweigstelle: Mutterstadt, ÖB	Signatur: KER	Mediengruppe:	Barcode: 00303243	Standort 2:

Ein Mann kennt die für ihn tödliche Diagnose. Sein Abschied in Briefen und poetischen Bildern ist zärtliches Erinnern an die glückliche Kindheit der geliebten Tochter, verbunden mit dem Erinnern an die eigene verlorene Kindheit.

 

Sterben und Tod bleiben die bestimmenden Themen auch in Kerstens neuem Roman. Doch nicht das quälende Siechtum (BA 7/78, 61), der geplante Selbstmord (BA 11/79, 63) oder die durch den Tod der Frau ausgelöste Psychose (BA 7/78, 61) ziehen grausam hinein in Schock und Grauen. Hier geht es um zärtlichen Abschied durch Erinnern. Ein Mann lebt in der Klinik, er kennt die Diagnose, die zunehmenden Schäden seines Gehirns. Er schreibt an (für) die Tochter, die er liebt, doch nicht über den absehbaren Tod, sondern über ihre und seine Kindheit. Die Nähe ist so deutlich, eng und zärtlich, dass die Bilder seiner und ihrer glücklichen Zeit sich symbiotisch verbinden. Die (sprachliche) Schönheit der poetischen Bilder sagt wenig vom Schmerz des überwachen Bewusstseins und doch ist er in jedem Satz präsent. Selbst die Trauer atmet Trost. - Das ungewöhnliche, bemerkenswerte Buch wird sehr empfohlen.